Bille
Zitat: |
Original von Tíreth Wie wärs wenn du es einfach mal mit normalen Gebiss probierst und dir einen ordentlichen Reitlehrer zulegst? Ein scharfes Gebiss ist die allerletzte Lösung - egal wofür. Das Reiten mit Hackamore erfordert Feinfühligkeit, einen ausbalancierten Sitz, kontrolliertes und durchdachtes Reiten. In "kleinen Prüfungen" wird ein Hack niemals erlaubt sein. |
DITO. Das heißt nicht, dass du keinen ordentlichen Reitlehrer hast, das kann ich nicht beurteilen.
Aber Tireth hat absolut recht.
Falls ich aber die Herrschaften mal aufklären dürfte, da einige wohl nicht zu verstehen scheinte, was Ayala meinte (die übrigens ebenfalls Recht hatte) :
Ein Hackamore (und egal mit welcher Anzugslänge) gehört unter gar keinen Umständen ins Martingal.
Warum?
Stellt man sich die Reiterhand mit den Zügeln in der Hand vor, und dann die Verbindung Hand-Zügel.
Dann stellt man sich ein Martingal dazu vor.
Was passiert ergo wenn das Pferd den Kopf hoch nimmt?
Richtig- das Martingal übt Druck nach unten aus, sobald der Kopf bis zum Limit des Martingals nach oben geht.
So- die ganz schlauen Leute hier (

Falsch. Denn auch wenn der Zügel dann von der Hackamore an nach unten führt: Sobald der Zügel durch den Martingalring geht, geht er wieder nach "oben" und somit in die Reiterhand (das gleiche passiert übrigens mit Gebiss), mit dem einzigen Unterschied, dass beim Gebiss soweit keine Hebelwirkung vorhanden ist.
Dementsprechend kann man sich das bildlich vorstellen.
Erklärend dazu: Das Martingal verlängert die Anzüge der Hackamore bis zu den Martingalringen.
D.h. die Hackamore wird um ein vielfaches verschärft.
Denn auch die Hebelwirkung im Hack setzt auf diese Wirkung.
Und nur um das nochmal zu sagen: Eine Hackamore, auch mit noch so kurzen Anzügen ist mindestens genauso scharf wie ein Gebiss.
Wäre dem nicht so, müsste die Einwirkung mit einer Hackamore ja gleich null sein.
Der Grund, warum viele Pferde damit besser gehen, besteht darin, dass a) Pferde -sofern nicht bereits abgestumpft- meist besser auf Druck auf Nase und Genick reagieren (wodurch übrigens auch die falsche Vorstellung entstehen kann, dass das Pferd sich ja so toll fallen lässt- das ist etwas, was das Pferd nur auf kurze Impulse machen sollte, danach sollte es sich selbst tragen, sonst hat die Hackamore die gegensätzliche Funktion des erwünschten)
b) Viele Reiter gehen- zumindest anfänglich- deutlich vorsichtiger mit Hack um, was den Pferden meist sehr gefällt
c) Das Pferd hat Ruhe im Kiefergelenk, was als Abwechslung meist sehr willkommen ist, weshalb die Pferde danach meist auf Trense besser gehen/ nicht gemachte Zähne verursachen so weniger Schmerzen, sollte es daran liegen.
Es gibt natürlich immer Ausnahmepferde, aber im Groben und Ganzen ist es das.
Wie gesagt: Das Martingal verschärft die Wirkung enorm.
Mit Hackamore muss man übrigens auch über dem Sprung die Zügel nahezu ganz hingeben, was ich ja immer etwas nachteilig finde.
Und mit Martingal auf Hackamore zu reiten halte ich für nahezu unverantwortlich und gefährlich, gerade für Reiter, die sich noch nicht so sicher fühlen, wie du.
Und wenn du was zum Festhalten brauchst: Nimm einen ganz normalen Halsring. Mit dem kannst du auch mitgehen, wenn du springst und hängst dann nicht irgendwo im Maul/in der Hackamore.
Soviel dazu.